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Klimaschutz/Erneuerbare Energie

10.9.  Umweltfreundlich fahren mit Erdgas, Flüssiggas oder Strom

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  Mit mehr als 113 000 gemeldeten Kraftfahrzeugen (Stand: 2014) liegt der KFZ-Bestand in Halle (Saale) zwar unter dem bundesdeutschen Durchschnitt, dennoch ist der Straßenverkehr hauptverantwortlich für die Produktion von Schadstoffen in der Stadt. Besonders die Entstehung von Kohlendioxid (CO2) ist einer der Hauptverursacher des Treibhauseffektes. Das ist ein Grund, warum die Bundesregierung festlegte, dass bis 2020 der Einsatz nachhaltig produzierter Bio- und anderer erneuerbarer Kraftstoffe im Verkehrsbereich in einem Anteil von zehn Prozent zu gewährleisten ist.
Die daraufhin entwickelten neuen Antriebsmöglichkeiten von Kraftfahrzeugen sollen hier kurz erläutert werden.

Erdgas
Ein Erdgasfahrzeug ist ein Fahrzeug, das mit Erdgas als Kraftstoff betrieben wird. Es wird zwischen zwei Formen unterschieden: H-Gas und L-Gas. Die Buchstaben stehen für die englischen Begriffe High und Low. Dieses "hoch" (high) oder "niedrig" (low) bezieht sich auf den Methananteil des Erdgases. Je höher dieser ist, desto höher sind auch der Energiegehalt des Erdgases und die Reichweite.

Im Vergleich mit herkömmlichen Kraftfahrzeugen produzieren Erdgasautos bis zu 80 Prozent weniger Schadstoffe wie Stickstoffoxide, Kohlendi- und -monoxid und Kohlenwasserstoff. Durch die hohe Reinheit des Kraftstoffs und seine nahezu vollständige Verbrennung werden Rußpartikel fast vollständig vermieden. Die besonders hohe Klopffestigkeit des Erdgases sorgt für eine höhere Laufruhe im Motor und weniger Motorlärm, als die herkömmlichen Treibstoffe.

In Zeiten hoher Kraftstoffpreise ist Erdgas eine günstige Alternative. So kostet es bis zu 50 Prozent weniger als Benzin und bis zu 30 Prozent weniger als Diesel. Bis 2018 garantiert der Gesetzgeber eine geringere Energiesteuer auf Erdgas. Auch die Kfz-Steuer ist bis zu 55 Prozent niedriger als bei Dieselfahrzeugen. Zusätzlich sparen Erdgas-Fahrer bis zu 20 Prozent für Versicherungen.

Nicht verwechseln sollte man Erdgasfahrzeuge mit Autogasfahrzeugen, die mit Flüssiggas (LPG = Liquified Petroleum Gas) betrieben werden.

Flüssiggas
Autogas ist Flüssiggas, das auch als LPG bezeichnet wird. Es verbrennt umweltfreundlicher als Benzin. Unter Berücksichtigung des Mehrverbrauchs beträgt der Schadstoffausstoß von Stickoxiden etwa 20 Prozent der Benzinverbrennung. Um zirka 15 Prozent vermindern sich die CO2-Emissionen. Der Ausstoß unverbrannter Kohlenwasserstoffe verringert sich um die Hälfte.

Deutschland verfügt zurzeit über 6.900 Autogastankstellen, die bei der derzeitigen Preis- und Versorgungssituation den Bedarf in etwa abdecken. In mehreren europäischen Ländern bestehen flächendeckende Tankstellennetze, in anderen ist eine Grundversorgung für Touristen und Transitreisende gewährleistet.

Im Vergleich zu Erdgas ist das Autogas mit einer größeren Reichweite aufgrund des leichteren Tanks sowie durch ein weit größeres Tankstellennetz im Vorteil.

Strom
Mit der Verknappung fossiler Brennstoffe, dem nicht mehr zu übersehenden Klimawandel und den mittlerweile durch die EU sowie durch die Bundesregierung beschlossenen Maßnahmen zum Umweltschutz rückte das Elektroauto stärker in den Fokus der Öffentlichkeit.

Elektroautos sind als emissionsfreie Fahrzeuge insbesondere dort sinnvoll, wo es gilt, lokale Schadstoffemissionen zu reduzieren. Bereits beim Betanken mit dem üblichen Strommix erreicht das Elektrofahrzeug eine günstigere CO2-Bilanz als Autos mit Verbrennungsmotor. Mit dem zunehmenden Ausbau der regenerativen Stromerzeugung ergeben sich deutliche Vorteile. Weitere positive Effekte im Stromnetz entstehen, wenn die Batterien gezielt während der Zeiten geladen werden, in denen ein Überschuss an regenerativ erzeugtem Strom vorhanden ist. Damit ist die CO2-Bilanz von Elektroautos in Deutschland derzeit 30 bis 70 Prozent besser, als die von Autos mit Verbrennungsmotor.

Ein anderer Vorteil ist das Verschwinden eines großen Teiles der Abgase, die zu schweren Atemwegserkrankungen führen können, denn Feinstaub-Emissionen treten nur durch Reifenabrieb und Bremsvorgänge auf.

Auch beim Verkehrslärm lassen sich wegen der leisen Elektromotoren zum Teil Lärmminderungen erreichen. Nachteilig ist, dass Elektroautos im Geschwindigkeitsbereich bis etwa 40 km/h von anderen nicht rechtzeitig akustisch wahrgenommen werden können. Deshalb ist in der EU eine gesetzliche Verpflichtung zur Ausstattung mit akustischen Warnsystemen gesetzlich vorgesehen.

Aufgrund der zurzeit noch geringeren Reichweiten eignen sich die meisten Elektrofahrzeuge hauptsächlich für den Einsatz in der Stadt und auf Kurzstrecken. Um eine wesentlich höhere Energiedichte zu erreichen, wird die Technik der Lithium-Ionen-Akkumulatoren beständig weiterentwickelt. Diese weisen neben der besseren Leistung gegenüber Blei-Akkus eine deutlich höhere Lebenserwartung auf.


Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Autogas http://de.wikipedia.org/wiki/Erdgasauto http://www.greenpeace.de/themen/verkehr/auto_klima/artikel/auto_und_klima/ http://www.erdgasautos.org

letzte Änderung: 25.8.2015

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