| Geotope sind geologische Sehenswürdigkeiten, die eine besondere regionale und geowissenschaftliche Bedeutung haben. Sie umfassen vor allem solche Gesteins- und Landschaftsbilder, die Erkenntnisse über die Entwicklung der Erde und des Lebens vermitteln. In einem speziellen Katalog, dem Geotopkataster, werden ausgewählte Besonderheiten von den geologischen Landesämtern zusammengefasst. Alle aufgenommenen Geotope des Landes Sachsen-Anhalt können im Internet unter www.sachsen-anhalt.de unter dem Suchbegriff Geotopkataster stets aktuell abgerufen werden.
In der Stadt Halle sind zurzeit mehr als 20 Geotope erfasst. Damit gehört die Saalestadt zu den deutschen Städten mit einem besonders wertvollen geologischen Erbe. Aber nicht nur aufgrund der vielen besonderen Gesteinsformationen und Landschaftsbilder genießt die Stadt unter Geologen einen guten Ruf. Zu verdanken ist dies in erster Linie der Halle-Störung, einer quer über den Marktplatz der Saalestadt verlaufenden geologischen Störungszone.
Die in dieser Ausgabe des LRP aufgeführten Geotope entsprechen nicht mehr dem jetzigen Stand (November 2010).
Durch das Landesamt für Geologie und Bergwesen wurden unter anderen die nachfolgend aufgeführten Geotope erfasst.
Besondere Aufmerksamkeit muss dabei den schutzwürdigen Geotopen gewidmet werden, die außerhalb von Natur- und Landschaftsschutzgebieten liegen.
Felsklippen am Ufer des Mühlgrabens in Halle östlich der Ziegelwiese, kristalliner Steinmühlenporphyr (Spaltenintrusion), Rotliegendes (Unterperm), Molasse-Stockwerk, Hallescher Permokarbonkomplex, Gesteinsausbildung
Maueraussparung Burgstraße 37,
Stark kaolonisierte Sedimente im Hangenden des Unteren Porphyrs, tuffitisch, Rotliegendes (Unterperm), Molasse-Stockwerk, Hallescher Permokarbonkomplex, Gesteinsausbildung, Naturdenkmal, schutzwürdig
Kalzitsphärite (2 Exemplare) im Hof des Geiseltalmuseums,
umgelagert aus dem ehemaligen Tagebau Mücheln-Süd, Tertiär, Hüllstockwerk, Geiseltalbecken, Gesteinsausbildung, Naturdenkmal
Fossiler Baumstamm (Taxodium) im Hof des Geiseltalmuseums,
umgelagert aus dem ehemaligen Tagebau Mücheln, Tertiär, Hüllstockwerk, Geiseltalbecken, Gesteinsausbildung, Naturdenkmal
Ehemaliger Steinbruch - Bruchsee in Halle-Neustadt,
Kalkgestein des Unteren Muschelkalkes (Trias), Deckgebirgsstockwerk, Passendorfer Mulde, Gesteinsausbildung, Lagerung, Naturdenkmal, unbedingt schutzwürdig
Felsklippen Giebichenstein (Burgfelsen),
Oberer Hallescher Porphyr, brecciös, Rotliegendes, Molasse-Stockwerk, Hallescher Permokarbonkomplex, Gesteinsausbildung
Hanganschnitt/Felsen Klinik Martha-Maria/Ecke Rainstraße,
Deckenrand Oberer Porphyr im Grenzbereich zu Porphyrkonglomerat (Brachwitzer Schichten), Rotliegendes (Unterperm), Molasse-Stockwerk, Hallescher Permokarbonkomplex, Gesteinsausbildung
Hanganschnitte am Felsenburgkeller am Rive-Ufer,
Porphyrkonglomerat Brachwitzer Schichten, Oberrotliegendes, diskordant über unterrotliegenden Halleschen Schichten und Oberem Porphyr, Molasse-Stockwerk, Hallescher Permokarbonkomplex, Gesteinsausbildung und -lagerung , Saalische Diskordanz.
Felsklippe in Reichardts Garten,
Kontakt des intrusiven Unteren Halleschen Porphyrs mit den älteren Halleschen Schichten, "Giebichensteiner Marmor", Rotliegendes, Molasse-Stockwerk, Hallescher Permokarbonkomplex, Gesteinsausbildung, Lagerung, schutzwürdig
Hanganschnitt Seebener Str./Ecke Am Klausberg,
Basis des Oberen Porphyrs mit Zersatzerscheinungen des Liegenden, Pseudotuffe, Rotliegendes, Molasse-Stockwerk, Hallescher Permokarbonkomplex, Gesteinsausbildung
Ehemaliger Steinbruch Großer Galgenberg,
Sedimentscholle im Unteren Porphyr, sog. Weigelt-Scholle, kontaktmetamorph, Rotliegendes, Molasse-Stockwerk, Hallescher Permokarbonkomplex, Gesteinsausbildung
Kartengrundlage: OECOCART und CUI mbH im Auftrag der Stadt Halle (Saale), Umweltamt, Maßstab der Originalkarten: 1:100.000, Digitalisierung: Stadt Halle (Saale), Umweltamt |