| Stickstoffoxide (NOx) entstehen bei Verbrennungsprozessen zum einen durch die Umwandlung des im Brennstoff enthaltenen Stickstoffes und zum anderen durch die Oxidation des Stickstoffes, der über die Luft der Verbrennung zugeführt wird. Bei diesem Vorgang wird fast ausschließlich Stickstoffmonoxid (NO) freigesetzt, das in der Atmosphäre zu Stickstoffdioxid (NO2) aufoxidiert wird, wobei auch Ozon als Reaktionspartner dient.
Akute Vergiftungserscheinungen durch NOx treten erst ab sehr hohen Konzentrationen auf, weswegen Stickstoffoxide in Rauch- und Abgasen lange Zeit als unbedenklich galten. Auf Pflanzen können gasförmige Stickstoffoxide sogar eine düngende Wirkung haben. NO2 kann aber Salpetersäure bilden, die ähnlich der Schwefelsäure eine der wesentlichen Ursachen des "Sauren Regens" darstellt.
Stickstoffoxide sind außerdem Ausgangsstoffe für die Bildung von Photooxidantien. Dies sind Schadstoffe, die sich erst unter dem Einfluss von Sonnenenergie aus anderen Stoffen bilden. Ihr bekanntester Vertreter ist das Ozon.
Für Stickstoffmonoxid liegen keine Immissionswerte nach TA Luft vor. Die maximalen im Untersuchungsgebiet festgestellten Stickstoffmonoxidkonzentrationen treten im Stadtzentrum von Halle auf. Hier werden auf den 0,5 km x 0,5 km-Flächen im Altstadtbereich NO-Jahresmittelwerte bis 43 Mikrogramm/m³ gemessen.
Auch auf den 1 km²-Flächen zeigt sich ein deutlicher Belastungsschwerpunkt im Zentrum und im nördlichen Bereich Halles. Weitere Beurteilungsflächen mit im Vergleich erhöhten NO-Jahresmittelkonzentrationen werden im Teilmessgebiet Halle bei Dieskau (24 Mikrogramm/m³) und Osendorf
(26 Mikrogramm/m³) festgestellt |