| In den tertiären Sedimenten sind sowohl auf der östlichen Hochfläche, als auch auf der westlichen Hochfläche mehrere Teilgrundwasserleiter entwickelt, die ein eigenständiges und relativ kompliziert aufgebautes System bilden. Die Verbreitung und die Lagerungsverhältnisse (Liegendisohypsen) der tertiären Grundwasserleiter sind in der Karte 5 dargestellt.
Die Teilgrundwasserleiter des Tertiärs weisen entsprechend ihrer unterschiedlichen Genese ein weites Kornspektrum auf, das von kiesig-sandigen Flussschottern, fein- bis mittelsandigen Flusssanden bis zu schluffig-feinsandigen Meeressanden reicht und sehr unterschiedliche Transmissivitäten und Ergiebigkeiten besitzt.
Im Bereich der östlichen Hochfläche weisen die tertiären Teilgrundwasserleiter eine weite, nahezu geschlossene, flächenhafte Verbreitung und relativ große Mächtigkeiten auf. Die Teilgrundwasserleiter stehen miteinander in enger hydraulischer Verbindung.
Im Südteil der östlichen Hochfläche, südlich des Hufeisensees und zwischen Bruckdorf, Osendorf und Lochau werden die Lagerungsverhältnisse der Tertiärsedimente durch den einst umgegangenen Braunkohlenbergbau (Tagebau, Tiefbau) stark gestört (auf der Karte als Schraffurbereiche dargestellt).
Im Stadtzentrum von Halle (westlich der Merseburger Straße) sind Tertiärsedimente vor allem in einem Streifen im Bereich des Zechsteinausstrichs südlich der Halleschen Störung verbreitet. In mehreren nachgewiesenen Subrosionsstrukturen - so im Bereich des Hauptbahnhofs (ehem. RAW der DB AG), der Leipziger Straße (Ritter-Kaufhaus), der Steinbockgasse, der Spitze sowie der Saaleaue (Rennbahn) - erreichen Tertiärsedimente Mächtigkeiten von > 40 m.
Im nordwestlichen und im südwestlichen Teil der westlichen Hochfläche sind im Bereich des Zscherben-Nietlebener Tertiärbeckens ebenfalls mehrere tertiäre Teilgrundwasserleiter entwickelt. Der Schichtaufbau ist ähnlich wie im östlichen Hochflächenbereich. Die Lagerungsverhältnisse sind auch hier durch den ehemals hier umgegangenen Braunkohlenbergbau (vorwiegend Tiefbau) weitflächig gestört.
Die Liegendhöhen der tertiären GWL sind in unterschiedlichen Teufen anzutreffen. Das hängt zum einen vom tiefsten erbohrten Horizont ab, zum anderen weist das Liegende infolge von Auslaugungen im Untergrund eng begrenzte Eintiefungen auf, wie beispielsweise im Bereich Lieskau (bis 30,13 m HN), Nietleben (< 39,13 m HN) oder Bruckdorf (< 21,13 m HN), Höhenunterschiede auf engstem Raum von ca. 50 m können auftreten (Lieskau). |